2024 – Es wird Veränderungen geben

Vorgeschichte

Als ich im vergangenen Jahr nach Kelheim gefahren bin, habe ich ein paar Erlebnisse gehabt, die mir die Grenzen meiner Möglichkeiten aufgezeigt haben. Ich musste Grenzen hinsichtlich der Ausrüstung und des Komforts erkennen. Nur ein paar Beispiele: Bei der Übernachtung in der Nähe von Krems „in the middle of nowhere“ war es eine Herausforderung alle Items vom Boot in das Beiboot zu bringen, damit ich ausreichend Platz für ausgestrecktes Schlafen im Boot finden würde. Da an dieser Stelle kein Landgang möglich war, wurde das Fehlen einer Bordtoilette irgendwie spürbar. Bei der Flucht vor der Regenfront bei Walhalla verspürte ich auf das Schmerzlichste das Fehlen eines Verdecks mit Durchblick. Als dann auch noch auf der Rückfahrt in Au das bewährte Vaudezelt nach mehreren Jahrzehnten treuer Dienste an Altersschwäche verschieden war, musste ich erkennen, dass meine Ansprüche mit der vorhandenen Ausrüstung nicht mehr befriedigt werden konnten.

Schon im Spätherbst reifte der Wunsch nach einem Kajütboot. Es sollte einerseits eine geschlossene Kajüte für ein bis zwei Personen haben und andererseits doch so klein und wendig sein, dass ein Transport auf dem Trailer möglich ist. Natürlich gab es auch bei den Kosten eine Schmerzgrenze. So setzte die Suche bei Kajütbooten ab 4 Meter und einer oberen Preisgrenze von 30.000 Euro inklusive Motor ein. Natürlich wollte ich ein Neuboot haben. Im preiswerten Segment bei Quicksilver und vergleichbaren Herstellern war eine Bootsgröße von 41/2 Metern mit einem 40 PS Außenborder in der Preisvorgabe gerade noch zu realisieren. Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass das Zubehör auch noch einmal ein gewaltiger Posten in der Endabrechnung einnimmt. Da ist es dann mit 30.000 inklusive MWSt. nichts mehr.

India

Hartnäckiges Stöbern auf den einschlägigen Seiten (nein, nein, nicht diesen… sondern jenen 😜) zeigte dieses Bild:

Und siehe da, der Preis passte eindeutig besser in meine Vorstellungen, wurde dieses Boot doch um deutlich unter 10.000 Euro ohne Motor und ohne Mehrwertsteuer angeboten. Stöbern und Fragen in den einschlägigen Foren (natürlich wieder JENEN 😇) brachten zutage, dass es sich bei diesem Boot um eine India 431 handelt. Ein paar Klicks weiter brachten mich auf die Seite von Marek Bilczewski in Kutno. Für mich war sofort klar, dass ich beim Hersteller direkt auch das eine oder andere Extra ordern kann, ohne übermäßig zur Kassa gebeten zu werden.

Über WhatsApp und GoogleTranslate wurde sehr schnell ein konstruktiver Kontakt hergestellt und so die ersten Rahmenbedingungen abgesteckt. Am 15. November bin ich dann mit dem Zug von Wien nach Kutno gefahren. Als sachkundige Verstärkung habe ich meinen Bruder, einen erfahrenen Segler, als Unterstützung gewinnen können. 9 Stunden später sind wir in Kutno angekommen und haben unser Zimmer im Hotel nahe vom Bahnhof bezogen. Das Hotel Inner City kann ich sowohl vom Preis als auch von der Qualität des Restaurants nur bestens empfehlen.

Am folgenden Tag hat uns Herr Bilczewski abgeholt und uns zu seiner Produktionshalle geführt. Sichtlich stolz und von der Qualität seiner Boote, die wie in einem Familienbetrieb hergestellt werden, überzeugt, hatte er eine Überraschung parat. Die India 450 sollte sein neuestes Modell werden. Mit verbesserter Rumpfgeometrie und eben 20 cm mehr Platz sollte die India 450 nur unwesentlich teurer als die India 431 werden. Google Translate am Handy ermöglichte eine brauchbare Verständigung, zumal der Sohn auch noch mit Englisch aushelfen konnte. Meine Wunschliste umfasste nicht nur die angebotenen Extras, wie Hafenplane, Fahrverdeck, Trailer, Motorisierung und Farbgebung innen und außen, sondern auch Sonderwünsche wie eine 2 kW Luftheizung und eine elektrische Ankerwinde.

Wir verblieben so, dass ich die Bestellung aufgeben werde, sobald das CE-Zertifikat da wäre. Am 21. Dezember war es dann so weit.

Für Jänner wurde dann ein Besuch in Kutno vereinbart, wo die Ausstattungsdetails finialisiert werden sollten und die Anzahlung überbracht wird. Weihnachten war also in besonderer Weise aufregend, weil natürlich im Kopf immer wieder dieses und jenes erwogen, dann verworfen und dann wieder abgeändert in die Planung einbezogen wurde. Denn die Ausstattungsdetails waren mannigfach und verlockend.

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